Narrenzunft
Betzigau'r Moorgeischd'r e.V.

Die Sage der Betzigau'r Moorgeischd'r 

Das Moor (des Kemptner Waldes) zwischen Wildpoldsried und Betzigau barg seit jeher viele Gefahren für Kinder und gute Wanderer. Vor allem der Nebel, welcher sich Nacht für Nacht über das Moor legt. 

Der dichte Nebel stammt vom Pfeifenrauch eines Mannes, welcher von Gevatter Tod dazu verdammt wurde, auf ewige Zeit seine nächtliche Pfeife im Moor zu rauchen. Dies nur, weil der selbstsüchtige Vater seine Tochter in Todesgefahr brachte, als er sie zu später Stunde losschickte, um Tabak für die Nacht zu besorgen. 

Um den Plan des Sensemanns, durch den dichten Nebel weitere Opfer zu erhalten, zu vereiteln, mischten sich die Betzigau’r Moorgeischd’r, die guten Geister der Vorfahren ein. Sie schrien den Tod mit ihren schaurigen Stimmen so lang an, bis er sich zurückzog.

Gen Abend, sobald der Nebel über dem Motor aufstieg, kommen die Geister aus ihren Verstecken rund ums Moor. Mit Schreien und Glockengeläut zeigen sie an, dass das Moor unter ihrem Schutz steht. Gevatter Tod und seine düsteren Gesellen sollten sich tunlichst zurückziehen. Mit ihren hell schimmernden, blassen Gesichtern leuchten sie Kindern und Wanderern den Weg. Ihre Gesichter sind von der langen Zeit im Moor zwar entstellt, dahinter stecken jedoch die guten Seelen der Moorgeischd’r, welche sich um verirrte und verzweifelte Wanderer in Todesgefahr sorgen.

Das Läuten ihrer Glocken weist den Verirrten den sicheren Weg durch das Moor. Den Sensemann und seine Gesellen jedoch ängstigt das Geläut der guten Seelen.

Gevater Tod ist wahrlich nicht erfreut über das Eingreifen der Geischd’r. Denn gerade in unserer Zeit, welche von Vorurteilen und Äußerlichkeiten geprägt ist, glaubt kaum noch jemand an Geister und deren gute Absichten und so mancher Wanderer kommt vom rechten Weg ab. So kann Gevatter Tod auf seine Art doch wieder zufrieden sein.

Bis zum heutigen Tag sind die guten Geister darum bemüht, uns den rechten Weg zu weisen. Man muss nur glauben, genau hinsehen und -hören.

Denn: „Hängt da Näb`l über`m Moor, hosch`s Geischd`r G`schrei im Ohr